Boozoo Bajou :: Juke Joint !K7/RoughTrade
Die downbeatige DJ-Mix-CD steht ja mittlerweile nicht mehr unbedingt so ganz weit oben auf dem Einkaufszettel für den wöchentlichen Besuch im Schallplattenladen des Vertrauens. Gerade aus diesem Grund ist juke JOINT II, die zweite DJ-Mix-Compilation der beiden Nürnberger Produzenten und DJs Boozoo Bajou, so erstaunlich und so wichtig. Von Tony Joe Whites „Rainy Night In Georgia“ im „Boozoo Bajou s Georgia Dub“ bis hin zu Josh Rouses „Comeback“ gibt es hier 20 Tracks lang gebremsten Soul und Funk zwischen oldschoolig und postmodern, in all seinen subgenrehaften Variationen und artverwandten Spielarten – quer durch alle Jahrzehnte, quer durch alle Kontinente. Wie in diesem Zusammenhang auf JUKE JOINT II ein Klassiker der Meters („Heartache“) in direkter Nachbarschaft zum österreichischen Downbeat von Urbs & Cutex I.Jhe Thing’l Sinn ergibt, ist schon ziemlich toll anzuhören. Dass Funk neben einer Musikrichtung auch eine Haltung sein kann, die in einem eher abstrakten Kontext funktioniert, zeigen Boozoo Bajou selber mit ihrem neuen Track „Pflug“. Die relativ abstrakte, düstere Komposition mischen Boozoo Bajou ubergangslos in den Track „Tiefenschärfe“ von den Berliner Clicksn’Cuts-Ästhetikern Rechenzentrum. Daran schließt sich dann das verspielt-folkige „Cast Anchor“ der schwedischen Jazznot-Jazz-Musikerin Hanne Hukkelberg relativ übergangsvoll an. Das ist höhere DJ-Kunst, die von eingeschaltetem Gehirn zeugt. VÖ:7.8.
www.boozobajou.com
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