Botanica – Botanica Vs The Truth Fish

Der Geiger heißt Laszlo. Alle ungarischen Geiger heißen Laszlo, das weiß man aus Filmen. Man sitzt in einem Budapester Restaurant, nippt am Tokajer. Laszlo steht daneben und fiedelt einem freundlich lächelnd die Ohren ab, bis man ihm ein paar Forinth zusteckt. So etwa beginnt BOTANICA VS THE TRUTH FISH, und so endet auch der zweite Song, leider viel zu früh. Osteuropäische Folklore also? Weniger Eher New Yorker Rock, allerdings mit eigenartigen Zutaten, die zwar New York sind, aber nicht immer Rock. Mal macht uns Sänger, Texter und Keyboarder Paul Wallfisch den Tinderstick, den verschrobenen Dandy, der so erfolglos wie selbstverliebt gegen die Einsamkeit ansingt, dann klingen Botanica plötzlich, als hätte man David Eugene Edwards von 16 Horsepower aus den Bergen Colorados nach Manhattan zwangsumgesiedelt, wo er sich nun gar nicht mehr zurechtfindet. „Lost“ heißt dann auch ein Song, die Melodica klagt dem Marimbaphon ihr Leid. Und wer kam bitteschön auf die Idee, das Brian Setzer Orchestra minus Bläsergruppe mit dem Soundtrack für einen film noir zu betrauen? Irgendwer muß das schliefiüch geplant haben, denn nur so läßt sich ein Song wie „Billboard Jesus“ erklären. Mögen Genrezitate oft plakativ und daher Langweilig sein, auf botanica VS the truth fish sind sie organisch eingearbeitet, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und jeden Forinth wert.

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