Brian Jones
The Pipes Of Pan At Jajouka
Bei den Rolling Stones war der 1969 unter nie genau geklärten Umständen ums Leben gekommene, blonde Gitarrist nicht nur modisch tonangebend. Für den in seinen letzten Lebensjahren hauptsächlich durch immensen Drogenkonsum hervorstechenden Jones war es ein leichtes, die unterschiedlichsten Instrumente in relativ kurzer Zeit zu erlernen. Eine andere Vorliebe galt nach diversen Stippvisiten mit und ohne seine Bandkollegen der marokkanischen Volksmusik. Angeregt durch die Kultautoren Bryon Gysin und William Burroughs, brachte der einstige Stones-Chef Wochen im Rifgebirge zu – auf den Spuren ritueller Trance-Klänge und stramm gefüllter Wasserpfeifen. Im Frühjahr 1968 entstanden unter seiner Regie die ersten Aufnahmen im Bergdorf Jajouka. In London bearbeitete Brian die bei religiösen Festivitäten unter primitiven Bedingungen entstandenen, stundenlangen Mitschnitte der „heiligen“ Trommeln und Flöten. Danach wanderte das Material in die Archive, denn Pionier Jones schien seiner Zeit zu weit voraus. Zwei Jahre nach seinem Tod erschien der Prä-Ethno-Beat schließlich doch noch auf dem Rolling-Stones-Label: archaische Musik von transzendenter Kraft und spiritueller Energie.