Buffalo Springfield – Box Set :: Country-Folk-Rock

Den Bandnamen borgten sich die Musiker von einer Dampfwalze. Was Stephen Stills, Neil Young, Richie Furay, Dewey Martin und Bruce Palmer auf ihren nur drei Alben zwischen 1966 und 1968 veröffentlichten, klang aber alles andere als dumpf und hart. Die L.A.-Band,deren Samen später in die halbe Rock-History ausgetragen wurde, hatte die elegantesten Gesangssätze dieser Jahre. Die größten Gitarren sowieso. Buffalo Springfield waren der Rockmusik mal eben vorausgeeilt, und kaum jemand wollte das zur Kenntnis nehmen, damals. Einige der Kompositionen von Young und Stills stehen noch heute als Wunderwerke der Rock ’n‘ Roll-Architektur da: Die Songs mit ihren Tempiwechseln und Breaks, die geschrotenen Lyrics von Stills, die impressionistischen Lautmalereien Youngs und das fulminante Geklingel der drei Gitarerros waren nur Beispiele für die Ansammlung zahlreicher Talente in der Band. Nur wenige Rocksongs haben je wieder so cool gebrummt wie „Mr. Soul“. „Go And Say Goodbye“ kam frisch aus der Country-Rock-Garage gefahren und „Expecting To Fly“ erlaubte, mal eben über die Rockys zu schweben. Die luftigen Sphären, in denen Buffalo Springfield verkehrten, hat keine ihrer Nachfolgebands erreicht, weder Poco, noch Loggins & Messina, und auch Crosby, Stills, Nash & Young nicht. Dass die Band vom Folk kam, belegen die Demo-Versionen auf CD 1 und 2. Im Box Set ist mit den ersten beiden LPs (beide remastert, Buffalo Springfield in der Mono-Version, Buffalo Springfield Again in Stereo), Beiträgen von Last Time Around sowie über 30 unveröffentlichten Tracks Futter für Fans und Novizen gleichermaßen versammelt. Mit „Broken Arrow“ endet die Reise in die musikalischen Weidegründe der späten Sechziger nach über drei Stunden. Neil Young montierte in den Song eine Live-Sequenz von „Mr. Soul“, einen Leierkasten, ein Klarinettenstück und Schlagzeugeffekte, die die elegische Suite auf die düsteren Seiten des amerikanischen Traums in einzelne Akte zerlegen. „Broken Arrow“ bleibt einer der erstaunlichsten Popsongs der letzten 50 Jahre. Kann man nicht oft genug hören.

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