Cabaret Voltaire – The Crackdown
Der Schritt, den Cabaret Voltaire nun vollzogen haben, scheint irgendwie logisch, vielleicht aber auch ein wenig verspätet: Heute, wo die elektronische Popmusik aus England kommerzielle Erfolge in Hitparaden und Discotheken feiert, mit sauber produzierten Rhythmus-Orgien (Blancmange, Heaven 17, Soft Cell, Depeche Mode), verblieben die Inspirateure und Innovatoren dieser Musikrichtung – nämlich Cabaret Voltaire aus Sheffield – bis vor kurzem in experimentierender Obskurität.
Cabaret Voltaire, die Vorboten des synthetischen Beats, den so viele Gruppen heute als Grundierung ihres maschinellen Sounds einsetzen, haben nun ihre langjährige Plattenfirma Rough Trade verlassen und sich via Some Bizzare (die Firma hinter Soft Cell und Psychic TV) in den Hafen der Industrie (Virgin) eingeschifft. Mit THE CRACK-DOWN haben sie zudem ihr 8-Spur-Heimstudio verlassen und sich den New Yorker Produzenten Johnny Luongo für ein 24-Spur-Unternehmen geholt (Luongo arbeitete mit Blancmange und Level 42). Der Kern aus der Ur-Besetzung der Gruppe, Stephen Mallinder (bs, voc) und Richard Kirk (g, sax, synt.), wird hier unterstützt durch Alan Fish (Drums) und Soft Cell-lnstrumentalist Dave Ball.
THE CRACKDOWN ist vor allem Rhythmus und Fieber. Die neun Songs pendeln auf cooler, sich wiederholender Motorik, ein permanenter elektronischer Tanz, der das Denken im Kopf aber nicht ausschließt. Die hypnotisierenden Elemente elektronischer Industrie-Musik a la Kraftwerk/Neu/Can finden eine Verbindung mit Funk/Motown/ Ethnischer Musik, Alles aber eine Stufe düsterer im Vergleich zu oben genannten Techno-Poppern.
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