Calexico

El Mirador

City Slang/Rough Trade (VÖ: 8.4.)

Das altbekannte Spiel mit Vertraut- und Offenheit trifft nicht immer mitten ins Schwarze der Pop-Piñata.

Wer Emir Kusturicas schräge 1993er Dramödie „Arizona Dream“ noch vor Augen hat, hat sicherlich auch noch den kongenialen Soundtrack im Ohr, auf dem partiell Iggy Pop über einen Balkan-inspirierten Folk-Rock-Mischmasch sprechsingt. Die nur drei Jahre später von Sänger/Gitarrist Joey Burns und Schlagzeuger John Convertino ins Leben gerufenen Calexico evozieren auf dem Titeltrack und Opener ihres neuen Studioalbums eine ähnliche Atmosphäre – wenn auch eher in der für sie typischen Tex-Mex-Tradition.

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In Tucson, Arizona im Heimstudio von Keyboarder und Akkordeonspieler Sergio Mendoza aufgenommen, baut EL MIRADOR jedoch nicht ausschließlich (auf) surrealistische Sandschlösser, sondern kultiviert abermals Grenzoffenheit. Da erinnert etwa das tolle „Harness The Wind“ (Iron & Wines Sam Beam im Backgroundgesang) an zünftigen Fünfziger- Schmelz oder bewegt sich das eingängige „Then You Might See“ mit subtiler Twang-Gitarre auf das Terrain der Flaming Stars.

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Woanders wiederum macht das von Calexico-Kooperateur Camilo Lara mit dezenten Electronica-Elementen angereicherte „Cumbia del Polvo“ die Wüste zur Tanzfläche und tauchen bei „Liberada“ gar zusätzliche kubanische Farbtupfer auf. Letztendlich aber ist es ein Song wie das hymnisch mit Americana-Traditionen spielende „Rancho Azul“, der einen wieder in diese, vornehmlich Robert- Mitchum-Film-Noirs wie „The Big Steal“ (1949) oder „Where Danger Lives“ (1950) vorbehaltene, amerikanisch-mexikanische Zwischenwelt führt, die Calexico seit knapp über einem Vierteljahrhundert ihre Heimat nennen.

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