Calvin Russell

Kann das gut gehen? Calvin Russell, der Mann mit einem Gesicht wie der Grand Canyon. war bisher dafür bekannt, seinen Outlaw-Rock bei Konzerten mit gnadenloser Wucht ins Auditorium zu ballern. Jetzt – nach sechs Alben und sieben Jahre nach dem rotglühenden Live-Beben LE VOYAGEUR – gibt er plötzlich den einsamen Wolf, zieht von allen guten (Band-) Geistern verlassen durch die Clubs seiner französischen Wahlheimat, klampft und knurrt sich durch „Rats And Roaches“, „Crossroads“ „Behind The 8 Ball“ und zwölf andere bewährte Roadhouse-Moritaten plus ein seltsam beiläufiges, aber bewegendes „Somewhere Over The Rainbow“. Kann das gut gehen? Antwort: Es kann. Auch wenn in Gestus, Stimme und Performance die Schärfe einer gewissen Milde gewichen ist. Auch wenn bei „A Crack In Time“ der Vortrag den beinahe schon existenzialistischen Impetus der Studiofassung vermissen lässt. Nichts Ultimatives, vielmehr „a look at the construction without decoration“ solle CROSSROAD sein, sagt Russell. Mehr als das: Lieder erstrahlen in schlichter Schönheit, ein Geschichtenerzähler erzählt Geschichten www.spv.de