Camel – Breathless

Die sechste Studio-Langrille des britischen Wüstenschiffs ist die letzte gemeinsame mit Gründungsmitglied Peter Bardens (siehe Bericht in diesem ME). Sie ist gelungen – wie bislang alle Produktionen der Gruppe. Als herausragendes Highlight wird sie allerdings kaum in die Bandgeschichte eingehen. Zu höhepunktslos plätschern vertraute Harmoniefolgen aus wenig markanten Songs, die von der Liebe und vom Landleben handeln.

Los geht’s auf beiden Plattenseiten mit warmer, einfühlsamer Melodik („Breathless“ und „Summer Lightning“); am Ende stehen konzertante Softies („Starlight Ride“ und „Rainbows End“). „Summer Lightning“ mit seinen jazzigen Rhythmus-Phrasierungen hat noch am ehesten das Zeug zum Camel-Klassiker, genauso wie der „Sleeper“, ein dynamisches Stück, das Mel Collins souveränes Saxophon in bester Blodwyn-Pig-Manier zur Geltung kommen läßt. Leider verebbt der Song vom Schläfer etwas höhepunktslos – wie die ganze Platte. Auf die Dauer wirkt das überkommene Camel-Konzept – weitgeschwungene Harmoniebögen plus pluggernde Rhythmusstrukturen – halt doch ein bißchen ermüdend. Aber wer weiß: vielleicht wirkt auch hier in Zukunft der (Keyboard-)Wechsel Wunder.