Camouflage – Rewind The Best of 95-87

Weniger wäre mehr gewesen. Bisschen sehr viel 8oer-Pop aus Deutschland.

14 Jahre ist jetzt schon her, dass Oliver Kreyssig, Heiko Maile und Marcus Meyn alias Camouflage mit „The Creat Commandment“ einen Mörderhit landeten. Depeche Mode hatten über Nacht plötzlich Konkurrenz aus Deutschland bekommen. Sogar in Amerika horchte man auf, selbst dort schaffte es die unwiderstehliche Synthiepop-Nummer auf Platz der Dance-Charts. 1989 folgte „Love Is A Shield“, der zweite ganz große Erfolg des Trios. Satte fünf Monate hielt sich der Song in den deutschen Top 100. Doch dann begann der Stern von Camouflage relativ schnell zu sinken. Bis Mitte der neunziger Jahre schob man zwar noch diverse Alben nach, so recht hören wollte die aber niemand mehr. Jetzt kann man die ganze Geschichte von Camouflage Revue passieren lassen: Das opulente Doppel-Pack REWIND4 bietet mit 18 Hits, Semi-Hits und Albumtracks auf der CD und elf Videoclips sowie Discografie und Bildern auf der DVD jedoch deutlich mehr Material als man von dieser Band wirklich braucht. Gleiches gilt für die ESSENTIAL COLLECTION 3 der Jeremy Days. Die Band um Dirk Darmstädter kann nämlich genau auf einen Knaller zurückblicken: Der kam 1989 und hieß „Brand NewToy“. Den und 18 weitere Songs aus dem nicht wirklich schlechten, aber eben auch nicht restlos überzeugenden (Euvre der Hamburger finden sich hier. Die DVD kommt mit 13 Videos (jetzt mal ganz ehrlich, wer soll sich die alle ansehen?), zehn Live-Tracks und üppigstem Infomaterial daher. Das ist alles sehr sorgfältig gemacht, nur, die Frage sei erlaubt, wieviele Hardcore-Fans haben die Jeremy Days heute noch, die so was kaufen? Und, was kommt da noch alles auf uns zu? Eine Triple-CD von Jingo de Lunch? Ein Box-Set von Heinrich Beats The Drum?