Carmen – Fandangos in Space :: Platte des Monats:

‚A horall‘ (‚Jetzt!‘) schnarrt’s und dann geht s fühlbar los: Rasante Flamenco-riffs, Kastagnetten, Fussi’ampfen, spanisch-englisch gemtschste Gesangsparts mit überschnappender Akzentuierung… ‚Carmen wird die Gruppe 7411‘ sagt David Bowle, der die die Newcomer kürzlich bei Ihrem England-Debut erlebte. Ähnlich euphorisch aussehen sich Paul McCartney und Marc Bolan. Carmen das sind: David Clark Allen (git., heelwork), Steppen (flamenco-guitar), Roberto Amaral (vibraphon, heelwork, congas, castanets), Angela Allen (David’s Schwester, Synthesizer, mello, leadvocal), John Glascock, Ex-Chicken Shack (bass) und Paul Fenton (drums). John und Paul sind Engländer, die anderen drei sind aufgewachsen in der Hitze des Schmelztiegels L.A. California. Dort, wo in der Vergangenheit schon viele Musikrichtungen aufeinander trafen und sich fruchtbar vermischten, entstand die faszinierende Musik Carmens. Eine gelungene Synthese aus Rock und spanisch-mexikanischer Folklore. 10 Monate dauerte die Arbeit an dem Album ‚Fandangos in Space‘ – ‚Fandangos auf der Milchstrasse‘, könnte man frei übersetzen. Der Titel ist programmatisch für Carmen: Wie selbstverständlich plazieren sie virtuos Rockelemente zwischen traditionelle Gitarrenparts; der eigentümlich archaisch akzentuierte Gesang löst sich – durch Hall – und Elektronikeffekte, wirkungsvoll realisiert – aus der intimen Atmosphäre spanischer Bodegas, fliegt davon ins Zeit – und Raumlose. Stierkampf (‚Bullfight‘), feurige Tänze (‚Balle‘), Geschichten aus dem Spanien der Granden, sind die Themen der einzelnen Tracks. Aber auch Entwurzelung und Verlorenheit des ‚amerikanischen Lebens‘ werden angesprochen.