Cee Lo Green :: The Lady Killer

Atlantic/Warner

Nun umgarnt auch der voluminöse Sänger aus Atlanta den Retro-Soul. Leider etwas zu brav.

„Fuck You“ ist der beste Popsong, den es in den letzten Jahren gegeben hat. Endlich ist da mal jemand, der das sagt, was viele denken. Und Cee Lo Green meint es noch nicht einmal böse, wenn er seiner Ex-Flamme Verwünschungen hinterherruft. Alles optimal also. Nun gibt es denselben Song auch mit sauberem und beliebig wirkendem Text, schließlich ist bald Weihnachten und da hört die Familie zu. Dem Album-Käufer kann es egal sein, er bekommt das Original als Bonus-Track geliefert. Und sonst? Viel Soul-Pop, der mit den Sounds von gestern und vorgestern verziert ist. In „Bright Lights Bigger City“ groovt die Basslinie aus „Billie Jean“, in „Bodies“ bauen sich die Streicher von Isaac Hayes auf, „Please“ hört sich wie ein Bewerbungssong für die nächste James-Bond-Titelmelodie an. „I Want You“ könnte ein Outtake von Gnarls Barkley sein und in der Ballade „Old Fashioned“ landet der Sänger bei Sam Cooke. Der Eigenanteil, den der absente Danger Mouse so schön beisteuern kann, hält sich in Grenzen. Green nutzt einfach die Retro-Soul-Gunst der Stunde und hält sich brav an die Regeln. Etwas seltsam ist das schon. Eigentlich steckt in diesem wuchtigen Wanst viel mehr Power.

www.ceelogreen.com

Story S. 10