Charlie Hunter, Saitenkünstler aus der San Francisco Bay Area, machte in der jüngsten Vergangenheit mit eher unkonventionellen Tönen in der Jazzszene auf sich aufmerksam. NATTY DREAD, sein überschwenglich gelobtes Album mit Bob Marley-Coverversionen überzeugte gleichermaßen Hörer aus dem Rock- wie aus dem Jazzlager. Dennoch blieb Charlie Hunter bislang der ganz große Durchbruch verwehrt. Zusammen mit dem Perkussion-Exzentriker Leon Parker begibt sich Hunter mit dem neuen Album DUO auf einen Streifzug durch die Stilvielfalt. Ob Funk („Mean Streak“), Latin („Do That Then“), Jazzstandard („You Don’t Know What Love Is“), Calypso („Calypso for Grandpa“) oder Backbeat-Groove („The Spin Seekers“), das eklektizistische Unternehmen klingt in sich rund. Hunter, der sein mit acht Saiten bespanntes Instrument zusätzlich noch durch einen sonst nur für Hammond-Orgeln konzipierten Leslie-Speaker jagt, improvisiert gewitzt und bietet damit dem traditionellen Jazzverständnis trotzig die Stirn. Flankiert von der aufmerksamen, dennoch sparsamen Rhythmik Leon Parkers, wird DUO zu einem kurzweiligen Sound-Trip, dessen Duftmarken bleibende Wirkung hinterlassen werden.