Chosen People – Dave Davies

Schade! Dave Davies bleibt doch nur der „kleine“ Bruder von Kinks-Boß Ray. Der nämlich schreibt seit fast 20 Jahren engagierte und meist großartige Songs, während Dave „nur“ die Leadgitarre spielt Mit gelegentlichen Solo-Ausflügen versucht sich Dave auch als Songwriter zu profilieren. Bislang ohne großen Erfolg.

Der Junior legt nun mit CHOSEN PEOPLE sein drittes Solowerk vor, das sich, der Familientradition gemäß, mit sozialkritischen Themen auseinandersetzt – etwa der fortschreitenden Vernichtung der Umwelt und der zweifelhaften Rolle, die Politiker bei diesem Prozeß spielen Den textlichen (roten) Faden spinnt Davies bis hin zum Titelsong, wo er sich in seiner Kritik auf die Philosophie der ausgerotteten, nordamenkanischen Indianer beruft.

Lyrisch zumindest von einer bemühten Einheitlichkeit, zerfällt die Musik zu einem Puzzle widersprüchlicher Elemente. Der gewiß ehrenhafte Versuch, aus Musik-Splittern der sechziger und siebziger Jahre (von den Beatles bis zum Hardrock) ein lebendiges Mosaik zusammenzusetzen, gelingt nur bedingt. Es bleibt eine Zitatensammlung ohne große Eigenständigkeit.