Circa Waves
DEATH & LOVE PT.1
Lower Third (VÖ: 31.1.)
Ein euphorischer Rock-Soundtrack für das fünfte Festival-Bier.
Das größte Problem der Circa Waves ist gleichzeitig ihr Erfolgsrezept, das wird schon im Opener „American Dream“ klar. Einen treibenden Beat hören wir da. Vocals, die erst zärteln, um dann die große „Woh-oh“-Geste zu suchen. Und vor allem: Gitarren, mit Euphorie nach vorne dampfwalzend. Es ist Musik, die bestens auf die Festivalbühnen dieser Welt passt. Nicht unbedingt zur Primetime, aber knapp davor, sagen wir mal: um 18 Uhr, als Aufwärmer für die Stereophonics oder Giant Rooks und Soundtrack zum fünften Bier.
In diesem Zusammenhang erledigen die Liverpooler ihre Sache auf ihrem sechsten Album sehr gut. Da wird mal nervös gedengelt, die Class of 2005 kommt einem bei Songs wie „Like You Did Before“ oder „Bad Guys Always Win“ in den Sinn. An anderer Stelle, etwa in „Le Bateau“, spielt die Band mit dem New Wave der frühen 1980er-Jahre. Und dann wäre da noch eine neue Ernsthaftigkeit: Sänger Kieran Shudall wurde 2023 er am Herzen operiert. In „WeMade It“ schlägt leises Erstaunen darüber durch, dass er das überstanden hat, auch „Blue Damselfy“ dreht einige Denkrunden zur eigenen Endlichkeit. Plötzlich, so hat man das Gefühl, spricht der nicht nur zu einer Festivalbühne, sondern auch zu einem selbst. Man hätte sich mehr dieser Momente ge- wünscht. Na ja, vielleicht ja auf Pt. 2.
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