Clicks&Cuts 3 :: Sampler

Minimaler Clickhouse ist in der Krise und Electronica leidet unter einem Überangebot beliebig klingender Knispel-Platten. Das ist das Fazit des Jahres 2002, nachdem in den letzten Jahren viele Hörer von diesen Musikstilen fasziniert waren, weil sich hier ein beeindruckendes Entwicklungspotenzial entfaltet hatte. Die ersten beiden CLICKS & CUTS-Zusammenstellungen bildeten die Entwicklung dieses kreativen Spielfeldes ab und demonstrierten den Wandel von reizvoll-abstrakter Experimental-Elektronik hin zu sperrig-tanzbaren Sounds. Ausgabe 3 kann als abschließender Forschungsbericht dieser Experimente – oder auch als Abgesang einer Epoche – verstanden werden. Und so cutten Acts wie SND, MRI, Geeez’n’Gosh oder Luomo gewohnt routiniert tanzbare Rhythmen und dicken sie mit abstrakten Klängen. Das Ergebnis ist Club-Musik, die sich abhebt von Einheits-Techno und Klischee-House. Allerdings ist das nicht mehr so neu und aufregend wie noch vor zwei oder drei Jahren. Vieles ist vorhersehbarer geworden, auch wenn CLICKS & CUTS 3 die besten 23 Acts und Tracks und damit den Status quo des Genres auf zwei CDs versammelt. Wenn allerdings nichts wirklich Innovatives passiert, wird auch in diesem Segment demnächst die große Langeweile ausbrechen.

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