Coati Mundi – The Former 12 Year Old Genius
Beim ersten oberflächlichen Lauschen erinnert einiges an vertraute Kokosnuß-Klänge beziehungsweise an bekannte karibische Disco-Töne Aber hört man genauer hin, dann spürt man die Kraft, mit der Andy Hernandez alias Coati Mundi, endlich auf sich selbst gestellt, loslegt.
Pure, wohlkanalisierte Energie und endlich die Möglichkeit für Coati Mundi klarzustellen, daß er weitaus mehr Intelligenz, Humor und Niveau besitzt, als die clownesken Einlagen beim Kid-Creole-Karneval vermuten ließen Endlich kann Andy Hernandez seinen ganz persönlichen Irrsinn ablassen, und die anfangs erwähnten Assoziationen sind lediglich musikalische Zitate, die Coati hier entweder mit Augenzwinkern oder frechem Grinsen aus seinen zahlreichen Hüten zaubert.
„Oh That Love Decision“ ist nicht nur eine schmachtende Liebeserklärung, sondern die geglückte Persiflage derselben, ganz abgesehen von dem wunderbaren Vibraphon-Solo Existenz-Erfahrungen aus dem Leben des Ex-Sozialarbeiters aus New York verbrät das „frühere 12 Jahre alte Genie“ (du bist nicht der einzige, Stevie Wonder!) in „Beat Back The Bullies“: Beweg dich, sonst kriegen sie dich. Lauf, wenn du kannst! Versöhnlich anschließend die leicht zynische Frage „Wie geht’s denn so“ im besten Puertonkamsch „Como Esta Ud“ – Na, wie schon‘ „Gold“ natürlich, solange alles so läuft, wie man’s am liebsten hat: „Everbody’s On An Ego Trip“, Claro Que Si.
Der begabte Wort-Akrobat rapt mastermäßig, gibt ständig persönliche Statements und liefert – ganz Gefangener seiner Prinzipien („Prisoner of My Pnnciples“) – erfrischende Bekenntnisse wie „Ich bin korrupt“ („Im Corrupt“), Coati Mundi und seine zahllosen Mitstreiter (siehe auch „Neue Gesichter“) bringen es fertig, eine irrwitzige Mischung aus New Yorker-Straßen-Dschungel, tropischen Nachtträumen, klarsichtiger Sozialkritik und prallem Humor mit Rumba, Samba, Salsa und Conga zu garnieren. Me gusto mucho, Mundi. Kompliment Herr Hernandez.
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