Complicated Shadows von Graeme Thomson
Elvis galt als der „Literat der New Wave“. Dabei waren seine bittercleveren Wortschwalle in smarte Melodien gepackt, die ihn in den höchsten Chart-Rängen deponierten. Nach Armed Forces wäre er sogar fast das geworden, was nachher The Police wurden – ein US-Superstar. Dann ließ er sich bei einer Saufsession in Columbus, Ohio, ob des Getues der zufallig anwesenden Stephen Stills und Bonnie Bramlett zu der Provokation hinreißen, Ray Charles sei „nichts als ein blinder, ignoranter Nigger“. Da half nicht einmal Charles‘ persönlicher Einsatz („Besoffenes Geschwätz gehört nicht in die Zeitungen“) in den USA war Costello nun für Jahre „dead meat“. Akte der Selbstsabotage wie dieser ziehen sich wie ein roter Faden durch diese erste ernsthafte Costello-Biographie: peinliche Ausrutscher, musikalische Kehrtwenden, unerklärliche Bandwechsel und Liebschaften. GraemeThomson hatte keinen Zugang zum Star, aber er sprach mit genug Leuten auch aus dem frühen Umfeld von Elvis, um glaubwürdige Resultate vorzulegen. Eingehende Berichte über die Exzesse der Anfangstage, die Liaison mit Edel-Rockstarbegleiterin Bebe Buell und die Entstehungsgeschichte der Alben vermitteln einen authentischen Einblick in Elvis’s Chamäleonpsyche. Nur eine Frage bleibt offen: Woher kam der vulkanische Zorn, der den Künstler praktisch die ganzen 80er Jahre lang beutelte?
www.elviscostetlo.com bücher
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