Contact

Die Außerirdischen kommen – schon wieder! Nach „ID4“, „Star Trek – Der erste Kontakt“, „Mars Attacks!“ und „Men in Black“ lädt nun auch Robert Zemeckis zur Begegnung der dritten Art. Als geistreicher Gegenpol zu den effektgeladenen Spektakeln stellt Zemeckis in seinem ersten Film seit „Forrest Gump“ rationale Wissenschaft und emotionale Religiosität gegenüber und macht den beinahe philosophischen Diskurs zum Thema einer technisch meisterlich umgesetzten Reise in die Grenzgebiete menschlichen Wissens. Nach einer sensationellen Eingangssequenz, in der Zemeckis die Kamera von der Erde weg durch die Galaxien streifen läßt, um schließlich in den Pupillen Jodie Fosters zum Halt zu kommen, vergeht denn auch erst einmal einige Zeit, bis sich wieder Action Bahn bricht. Langeweile kommt dennoch nicht auf: Zu raffiniert konzipiert ist die Geschichte der Astronomin Ellie, die extraterrestrische Funksignale von der Vega empfängt – ein monoton-dissonantes „Tha-wump“-Stampfen, das man so schnell nicht wieder vergißt – und auserwählt wird, die Farben der Menschheit beim Trip ins Universum zu tragen. Ein Höhepunkt, den Zemeckis ambivalent anlegt: Nur ganz kurz gewährt er einen Blick auf die außerirdische Zivilisation, der Rest des wundersamen Erlebnisses spielt sich in den Augen von Jodie Foster ab. Das ist gut so, denn CONTACT hat gar nicht die Absicht, das Publikum mit bequemen Antworten aus dem Kino entlassen. Die Fragen, die dieser Film sich zu stellen traut, sind fast gut genug, um die extrem schwache Vorstellung von Matthew McConaughey als spiritueller Berater des Präsidenten und die irritierende Dauerberieselung durch CNN-Clips (CNN ist eine Tochterfirma von Warner Bros., die den Film produzierten) vergessen zu machen.