Cornelius – FM / CM

Kindergeburtstag in der bunten Welt des Keigo Oyamata. Eingeladen sind Freunde aus aller Welt: aus England (Coldcut, The High Llamas, Pasteis, Damon „Blur“ Albarn), aus den USA (Money Mark, U.N.K.L.E.) und aus Japan (Buffalo Daughter). Es hagelt Geschenke von beiden Seiten, keiner gibt, ohne zu bekommen. Herausgekommen sind zwei neue Tonträger voll verspielthochkreativen Wahnsinns, die konträr zu den hardkernigen Arbeiten der kurzgeschorenen Breakbeat-Posse stehen. Keigo „Cornelius“ Oyamata hat eine Pilzkopf-Frisur und seine Idee von Spaß ist komplett anders. Kein Zitat ist ihm zu cheesy, um es nicht in einem neuen Kontext zu verwenden, stilistische Verortbarkeit ist seinem System ebenso unbekannt wie übermäßige Ernsthaftigkeit. Ob das nun albern ist oder nicht, muß jede(r) mit sich selbst ausmachen. CM, die Cornelius-Mixe, sind definitiv mehr Pop; FM, die FANTASMA-Mixe, etwas künstlerisch-tiefgründiger – insbesondere die Coldcut-Überarbeitung von „Typewrite Lesson“, die in keinem Club dieser Welt gespielt werden kann. Klar, Beats gibt es auch hier, aber sie sind niemals so zentral, daß darüber der Song verloren gehen würde. Um nochmal ein paar Schlagworte ins Rennen zu werfen: Space Age Pop, Post-Alternative Rock, Leftfield Hop und Avant-Lounge. Höchst unterhaltsam.