Cornershop – Handcream For A Generation
Cornershop, so hieß es im Vorfeld, sollten doch tatsächlich ein ähnlich munteres Durcheinander wie einst Primal Scream auf SCREAMADELICA fabriziert haben. So weit sollte man nun, da die Platte vorliegt, vielleicht nicht gehen. Parallelen sind aber auffällig. Vor allem, wenn derbe Stones-Gitarren und rüttelnde Rhythmen die Klinge kreuzen. Die Band um Tjinder Singh kümmerte sich nicht um Feinschliff, sondern jammt die Stücke ungefiltert heraus – ein intuitiver Prozess, der bei „Spectral Mornings “ (mit Noel Gallagher an der Gitarre] erst nach 15 Minuten beendet ist. Trotzdem ist diese Platte keine Rock-Rakete. Vieles klingt wie die anregende musikalische Mixtur, die einem in London auf Märkten wie in Brixton ständig entgegenschallt. Im Opener „Heavy Soup“ macht ein Ragga-MC die Ansage. Auch sonst hat das Album einiges an Reggae intus. „Wogs Will“ ist ein schnittiger Feger mit Rare Groove-Input, in „People Power“ (Remake vom CLINTON-Album!) duellieren sich Disco-House und schrilles Piepen. Solche Gimmicks sind bei Cornershop immer drin. In ihrem Wahnsinn haben sie eine Feierplatte vorgelegt, von der man sich genüsslich einreiben lassen sollte.
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