Crosby, Stills, Nash &Young – American Dream

Welcher Teufel mag Neil Young geritten hoben, daß er sich auf seine alten, gleichwohl ungebrochen kreativen Tage nochmal mit seinen schon fast restlos verkalkten Ex-Kumpanen einläßt? Gibt die Innenhülle bereits erste Aufschlüsse über die kreative Konstellation der Re-Union? Da frönen C, S und N konzentriert dem Harmonie-Gesang, während Y anscheinend etwas mißmutig, leicht abseits im Studio-Sessel hockt. Nun, richtig kooperiert in Punkto Songs haben genau zweimal jedenfalls nur S und Y, wobei immerhin der passable Road-Heuler „Drivin‘ Thunder“ abfiel. Schlichtweg unerträglich N’s blasiert-schwülstiger Öko & Peace-Kitsch a la „Oean Blue Skies“ oder – allein diese Titel! – „Soldiers Of Peace“, während uns C, die arme Seele, inbrünstig versichert, daß sein Kompaß noch jahrelangen Turbulenzen nun endlich wieder ganz straight in Richtung Norden ausschlage. Und Neil Young? Für „This Old House“, eine rührend sozialkritische Akustik-Nummer, springt er in die Zeitmaschine – ein Deja Vu-Erlebnis in wirklich jeder Beziehung. Der recht pfiffige Titelsong oder das klassisch einfache „Name Of Love“ wären dagegen auch auf seinem vorletzten Gemischtwaren-Album LIFE einigermaßen gut aufgehoben gewesen. “ Why not keep on singing anyway?“ fragt das Quartett fast beschwörend in der letzten Zeile dieses Albums. Vielleicht weil es irgendwie doch besser ist, schon abgeschlossene musikalische Kapitel ihrer letzten Ruhe zu überlassen… (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)