Cunnie Williams – Star Hotel
„Acid Jazz“? Hö? Aus der Mode zu Beginn der 90er ist ein Unwort geworden, beinahe ein Schimpfname für lauwarme Groover. Schimpfnamen würde sich der 2,05 Meter große Ex-Basketballer Cunnie Williams wohl kaum gefallen lassen, also nennen wir seine Musik besser Modern Soul. Damit hätte man den in der Bundesrepublik ansässigen US-Amerikaner auch schon vor seiner Kunstpause von über drei Jahren treffend charakterisieren können, hätte das Wort damals schon soviel gegolten. Auch die Tatsache, daß Produzent Mousse T. eher mit streng Hitparade-orientierten „Werken“ in Verbindung gebracht wird, ändert nichts an dem warmen Groove, in dem Stimme und Sound harmonieren. Cunnie Williams segelt mit seinem kuscheligen Baß durch zurückhaltende, aber dennoch zündende und hochmelodiöse Tracks, ohne im Schmalz-Sumpf zu versinken. Als Konzept-Album angelegt, behält STAR HOTEL die erforderliche Geschlossenheit, bei dem potentielle Hits wie die Single „Saturday“ erst beim zweiten Hören herausragen. Ein gelungens Frühsommer-Comeback!
Mehr News und Stories