Cursive – The Difference Between Hauses And Homes

Tim Kasher stirbt mehrere Tode in seinen Songs. Er ertrinkt in Gitarrenfluten, bricht nach einem Stop-And-Go zusammen und Leidet von Beginn eines Songs an unter den bösen Geistern, die in ihm poltern, es plagt ihn die seelische Verstopfung. Kasher schreit wie ein Tier. Katharsis, komm! Es gibt so viele Bands nicht, denen man mit einer Platte prompte Erleichterung wünscht, dieser hier sofort. In den verschlungenen, nahe am Emo-Genre gebauten Gitarrenrockstücken mit ihren dramatischen Aufbauten, ihren Leidenswegen und Lautstärkespielen formuliert sich das Thema der Band aus Omaha, Nebraska, ohne Unterlaß. Cursive-Fans kennen das nicht anders, The Difference Between Hauses And Homes ist Ein und Aussteigerplatte zugleich: Ersteres, weil die Kollektion von nicht mehr erhältlichen Singles und zwei bislang unveröffentlichten Tracks einen Überblick über die erste Phase von Cursive gibt; letzteres, weil man soviel Unglück und Psychose sofort hinter sich lassen will. Eins nach dem anderen geht im übrigen auch. Das aktuelle Line-up mit Gitarrist Ted Stevens und Cellistin Gretta Cohn ist auf Nostalgia (2001) zu hören, es bezeugt, daß zu Beginn des Jahrtausends in der Saddle-Creek-Familie ein bandübergreifender Sound entstand, eine Idee von Ekstase, die sich nicht in bekannten Rock-Formeln erschöpfte. VÖ: 8.8.

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