D:A:D – Psychopatico-Live

Stacheldraht-Gitarren, schroffer Stockeinsatz, der Geruch von Stall und Brandzeichen: Bei D:A:D steht man mitten auf dem Bauernhof. Dabei gehört der selbsternannte Cow-Punk, den die vier Dänen seit Mitte der 8oer über Nordeuropas Kuhweiden schmettern, eigentlich der Vergangenheit an. Nach zehn Jahren Farmer-Image entschied die Band 1995 mit ihrem Album HELPYOURSELFISH-reichlich verspätetknieftief im modrigen Grunge zu waten. Das hatte selbstredend Einbußen bei der Zuschauergunst zur Folge. Landwirt bleibt eben Landwirt, und wird auch nicht durch Karohemd automatisch zum Holzfäller. Anschließend korrigierten D:A:D diesen faux pas zwar durch straightere Direktiven, die Fans fordern jedoch auch weiterhin Schmackes-Rock aus dem Futtersilo. Und so wiehern und schnauben und krähen sie nun endlich wieder, die Herren Binzer (Jesper + Jacob), Jensen und Pedersen. Die 17 galoppierenden Tracks auf PSYCHOPATICO, mitgeschnitten bei Festivals in Skandinavien, zeigen, wo diese Kuhjungen stets am besten sind: Auf der Bühne, zwischen Longhorns, Western-Jeans und Ledersattel. Dort, wo der wilde Westen wieder lebendig wird. Muuh!