Daniel Johnston – Fear Yourself
„Der kann ja gar nicht singen!“, mögen Unwissende ausrufen, wenn sie Daniel Johnstons neues Album hören, das 21. des Texaners seit 1980. Für viele andere ist Johnston in einem Atemzug zu nennen mit anderen großen psychisch kranken Songwritern wie Syd Barrett, Brian Wilson oder Roky Erickson. Die hohe Stimme ist sein Markenzeichen. Wer sie nicht mag, hat verloren. Nur scheinbar im Gegensatz zu seinem Gesang, der wenig virtuosen, aber kraft- und stimmungsvollen Klavier- und Gitarrenbegleitung und der Aufnahmequalität von nicht voll funktionstüchtigen tragbaren Cassettenrekordern stehen Johnstons Melodien und sein Sinn für Pop-Appeal. War anfangs der einzige Vertriebsweg für seine Musik „handing out tapes of my songs to pretty girls“, sorgten später populäre Fans wie Kurt Cobain und David Bowie durch Mundpropaganda für größere Verbreitung. Der manisch-depressive Johnston arbeitete mit Paul Leary von den Butthole Surfers, Sonic Youth und Jad Fair zusammen, Firehose und Yo La Tengo coverten seine Songs. Seine Krankheit stand einer Karriere aber immer wieder im Weg. Auf Fear Yourself ist einiges anders als sonst. Johnstons Texte sind optimistischer, die Arrangements der Stücke von Mark Linkous (Sparklehorse) verleihen der Musik etwas Orchestrales. Johnston singt allerdings geradeheraus wie immer, und sein einfaches Pianospiel setzt in diesem für seine Verhältnisse pompösen Zusammenhang klärende Akzente, Fear ourself ist nicht nur ein gelungenes musikalisches Experiment, sondern auch ein großes Singer-Songwriter-Abum.
www.efa-medien.de Hörprobe unterwww.musikexpress.de
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