Dashboard Savoirs – Love Sorrow Hatred Madness
Die silberne Scheibe hat ihre ersten hundert, offensichtlich schwer rumpelnden Umdrehungen noch nicht ganz absolviert, da zeigt das dahinwalzende Riff des Openers „Just Like Geronimo“ schon Wirkung: Aus dem viel zu tiefen Sessel vor den Boxen gibt es für die nächsten 45 Minuten kein Entrinnen mehr. LOVE SORROW HATRED MADNESS ist bereits das dritte Album des warmblütigen Vierers aus der R.E.M.-Heimat Athens, Georgia. Mit der stadionkompatiblen Monsterrock-Alternative der MTV-Prediger haben die Dashboard Savoirs jedoch kaum was am breitkrempigen Hut. Die gemütlichen, äußerst traditionsbewußten Herren im Sakko müssen sich schon den Spot von unten auf Sonnenbrille und Bauch scheinen lassen, um überhaupt als (Country-)Rocker durchzugehen. Dem stampfenden Starter folgen denn auch eine rauhe Hand voll zurückhaltender, aber durchweg kraftvoller Balladen, mit denen sich die Dashboard Savoirs dem Wohlwollen ihrer Schutzheiligen Bob Dylan und Neil Young sicher sein können. Die abgeklärt-souveränen, eher stillen Höhepunkte dieses vollen, runden Albums helfen auch, die zum Teil maßlose Begeisterung für den STRIPPED-Livemitschnitt der Stones wieder etwas zu relativieren.
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