Dave Edmunds – Riff raff

Leider gab die Vorab-Cassette keinerlei Aufschluß über Songschreiber und Mitmusiker; und auch seitens der Plattenfirma waren auf die Schnelle keine genauen Angaben beizubringen. So viel aber ist klar: Die (erfolgreiche?) Verbindung Edmunds – Jeff „ELO“ Lynne ist noch immer existent, auch wenn Sound-Schwelger Lynne diesmal nur die Single produziert hat. Trotzdem ist sein Einfluß auf Edmunds‘ neunter LP unter eigenem Namen unverkennbar.

Wären da nicht diese unverwechselbare Stimme und Edmunds‘ typische Gitarrenriffs, beim „Blind Date“ gäbe es für viele sicherlich größte Schwierigkeiten. Synthesizer und Drumcomputer läßt der Mann aus Wales nämlich kaum noch außen vor. Dagegen hat er seine auf D.E.7 und noch auf INFORMATION gezeigte Cajun-Vorliebe ad acta gelegt und das einzige reine R & B-Stücke ganz an den Schluß gestellt. Demonstrativ?

Das Edmunds ein Mann ist, der gute Popsongs und Hooklines fast aus dem Ärmel schüttelt (obwohl, wie er einmal bemerkte, er äußert hart daran arbeiten muß), oder sie sich mit relativ sicherer Nase bei anderen Schreibern aufspürt, diesen Beweis bleibt er zumindestens in zwei Fällen absolut schuldig. Für die Single-Auskopplung „Something About You“ oder auch für „Breaking Out“ scheint der Weg in die Hitlisten vorprogrammiert, selbst die mit Burundi-Getrommel unterlegten „Rules Of The Game“ können noch überzeugen. Aber Titel wie „S.O.S.“ oder die schmachtende Ballade „How Could I Be So Wrong“ lassen unsereinen diese Frage stellen: How could you be so wrong! Letztlich rettet „Can’t Get Enough“, jene glasklare R & B-Nummer die knappe Wertung: (4)