David Bowie :: Club Bowie
Tranceenttäuschende Kollektion rarer und unveröffentlichter 12-lnch- Mixe.
Kaum zu glauben, doch David Bowie wurde am 8. Januar nicht nur 57 Jahre alt. sondern kann in diesem Jahr auch sein 40. Berufsjubiläum feiern. 40 bewegte Jahre, die ihn in den Rockolymp brachten, mit zahlreichen Höhepunkten, aber auch diversen Irrwegen und Einbahnstraßen. Sich auf musikalische Experimente einzulassen, damit hatte der Genre- und Image-Hopper nie ein Problem. Wenn Fans die eine oder andere künstlerische Inkarnation gerade für sich entdeckten, wandte sich der smarte Brite schon wieder dem nächsten Thema zu. Dabei war Bowie weniger verkannter Prophet und Innovator als vielmehr cleverer Zweitverwerter, der erfolgreich neue Trends und Entwicklungen mit seinem sechsten Sinn aufnahm und verarbeitete. Als einer der ersten weißen Musiker wandelte der Stil-Eklektiker auf den Spuren von Soul, Funk und R’n B.Sein 1975 veröffentlichtes Album voung americans war das erste Werk, das in den einschlägigen afro-amerikanischen Medien und Clubs für Furore sorgte, was ihm letztendlich mit der Single-Auskopplung „Farne‘ sowohl in den Billboard-Popalsauch R’n’B-Charts seine erste Nummer 1 bescherte. Auch an der Popularisierung der gerade frisch auf den Markt gekommenen 12-lnch-Maxi-Single beteiligte sich Bowie maßgeblich. Da verwundert es schon ein wenig, dass eine Sonderausgabe wie club bowie mit zum Teil seltenen, zum Teil unveröffentlichten Extended Mixes – inklusive des aktuellen Mix-Videos zu „Lefs Dance“ – erst jetzt veröffentlicht wird. Noch verwunderlicher ist die Tatsache, dass bei den acht Remixen bis auf „Heroes“ sämtliche Original-Tracks aus den für Bowie künstlerisch mediokren achtziger Jahren stammen. Wirklich gelungen sind nur die Beiträge des Tribal-House-Spezialisten Scumfrog und des französischen Soundbastlers David Guetta. Scumfrog weben mit mit den fantasievollen Bearbeitungen aus durchschnittlichem Material wie „Loving The Alien“ und „This Is Not America“ einen atmosphärisch-dichten Klangteppich. Guettas „Just For One Day Heroes“ eröffnet mit minimalistischen Mitteln der Berlin-Hymne ganz neue Dimensionen. Der Rest, bei dem sich junge Talente wie Danny Sund Trifactor Vs. Deeper Substance am Remix versucht haben, wirkt streckenweise sehr flach und ermüdend.
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