Days Of The New – Days Of The New

Zieht man in Betracht, daß diese vier Bürschlein aus dem Städtchen Louisville im Staate Kentucky durch die Bank noch keine 20 Jahre alt sind und ihr großartiger Chef Travis Meeks sogar erst süße 17, dann darf man sich schon fragen, was uns diese Band nach einem derart gigantischen Debütalbum in Zukunft noch so alles bescheren wird. Aufgepaßt: Days Of The New haben derart viel Kraft und Gewalt, daß man sie ohne Zaudern als legitime Nachfolger von Soundgarden bezeichnen könnte, würden sie verblüffenderweise nicht auch noch ausnahmslos auf akustischen Gitarren musizieren und insofern schon wieder eher an Könner wie Grant Lee Buffalo erinnern. Die Wucht, mit der sie uns ihre tiefernsten und todtraurigen Songs servieren, gleicht einer Attacke gastritischer Flugsaurier, und die Energie, die jede einzelne Komposition ausstößt, reicht völlig aus, um den Nachthimmel über jeder Stadt eurer Wahl deutlich zu erhellen. Es zeigt sich, daß zwei akustische Gitarren und ein ausgefuchster Produzent wie Scott Litt (R.E.M., Nirvana) komplett ausreichen, um Gefühle in Cinemascope zu erwecken, dem windelweich gesungenen Hörer diverse Extraportionen Melancholie mit auf den Weg zu geben und die baffe Verblüffung zurückzulassen, daß diese vier Kinder wirklich wissen, wie man Musik macht. Und dabei ist das deutlich spürbar nicht irgendein Retortenprodukt, sondern basiert auf sauberer Handarbeit mit angenehm unaufdringlicher Mainstreamtendenz. Sowas wie DAYS OF THE NEW hat sich, ich schwöre, gute Chartsplazierungen ehrlich verdient.