Dee Dee Bridgewater – Tribute To Ella
Ein musikalischer Gruß von einer Jazz-Sangesmeisterin an die andere! Die in Frankreich lebende Amerikanerin Dee Dee Bridgewater zollt ihrem großen Vorbild Tribut, indem sie berühmte Ella Fitzgerald-Titel wie „How High The Moon“ oder „A-Tisket A-Tasket“ interpretiert: Sie präsentiert sich dabei ganz traditionsbewußt im eleganten Big-Band-Design und ebenso leichtfüßig wie die legendäre Ella. Sogar die Moritat von Mackie Messer – die hierzulande veröffentlichte CD-Ausgabe enthält übrigens zusätzlich eine deutsche Fassung – kramt sie aus der Mottenkiste und haucht ihr neues Leben ein. Die geschmeidige Phrasierung und der herbe Reiz ihrer dunkel-samtigen Stimme weist die 47jährige Dee Dee wieder einmal als meisterhafte, vielleicht sogar beste Jazz-Vokalistin der Gegenwart aus. Doch warum nimmt sie ein Album wie dieses auf, das kaum Eigenleistung verrät? Dee Dees Problem ist eines, mit dem jede gute Interpretin bei einem Tribute-Album zu kämpfen hat: das übermächtige Vorbild. Als Sängerin – u.a. für Roy Ayers, Pharoah Sanders oder Stanley Clarke – erntete sie zu Recht Lobeshymnen. Wenn sie jedoch Alben unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht und dabei nicht die Fußstapfen ihrer musikalischen Vorfahren verläßt, gibt sie ein recht farbloses Bild ab.
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