Delta Spirit – OdeTo Sunshine
Die fünf aus San Diego sind das mutige Pendant zu Ryan Adams – sie bemühen sich um eine originelle Aufbereitung der klassischen Americana-Zutaten. Dabei sehen sie aus, als könnten sie kein Wässerchen trüben: ein paar nett dreinblickende, gut gepflegte, saubere Jungs in extrem unmodischen Klamotten, die auch eine Bibelstunde oder einen Herrenabend bei Limonade und Keksen abhalten könnten – sofern sie nicht bei Weezer oder Hot Chip spielen. Dabei sind sie die derzeit heißeste Nummer der kalifornischen Musikszene. Und legen mit ihrem Debüt, das eigentlich schon zwei Jahre alt ist, ein kleines Meisterwerk vor. Einfach, weil sie hier ganz locker und u ngeniert zwischen sämtlichen Spielarten deramenkanischen Musikkultur pendeln. Sei es mit dem 70sHippie-Folk von „Tomorrow Goes Away“, dem schrulligen Lo-Fi-Multitracking von „Trashcan Song“ (inklusive Mülltonnendeckel-Drum), dem Weirdo-Psychedelic-Pop von „People C’Mon“, dem knarzigen Country-Rock von „Strange Vine“, dem klassischen Soul von „Streetwalker“ oder dem Garagen-Rock von „Parade“ – Delta Spirit sind wie die Quintessenz aus Grant Lee Buffalo, Violent Femmes, Wilco, Neil Young und dem jungen Beck Hansen. Dabei glänzen sie durch eine entwaffnende Experimentierfreude.
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