Depeche Mode :: Black Celebration
Depeche Mode betreiben ihr gutgehendes Depresso-Cafe nun schon seit über fünf Jahren, und der Laden ist immer noch gerammelt voll. Nicht zu Unrecht: Unter den Legionen ähnlich operierender Synthi-Liebhaber können Martin Gore & Co. gleichbleibenden Einfallsreichtum vorweisen. BLACK CELEBRATION, jüngstes Werk der schwarzen Modisten, läßt zwar auch keine gelöste Heiterkeit aufkommen, zeigt sie aber nach wie vor souverän im Umgang mit (meist rhythmischen) Klang-Ideen und leidlich originellen Song-Einfällen. „Stripped“ war ja schon ein Hit bei uns, und weitere werden sicherlich folgen. „A Question Of Time“ etwa oder das Titelstück marschieren im bewährten Herzschlag/Marsch-Rhyth’mus voran und dürften kein Stirnrunzeln bei Dance-Freaks erzeugen.
Depeche-Fans sind die sinistre Düsternis ihrer Favoriten natürlich gewohnt, aber alle anderen sollten sich vielleicht mal von Songs wie „A Question Of Lust“ überraschen lassen: ein Schuß Phil Spector, eine Idee Walker Brothers und drei Körnchen frühe Bee Gees lassen Depeche Mode zur Sonne dringen. Stilistisch überzeugend homogen, aber letztlich unendlich gequält und geprägt durch gekünstelte Detail-Verliebtheit. Sicher nicht ihr bestes Album.
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