Der Junge mit der Gitarre – Dagegen

Der Junge mit der Gitarre. Der Rezensent mit den starken Zweifeln. Einerseits ist das, was Tobi da abliefert nicht so schlimm. Gitarrenpop mit deutschen Texten, die ab und zu ironisch sind. Melodien die ab und zu mitgepfiffen werden wollen. Leicht produziert, leicht konsumiert. Netto eben ein Junge und eine Gitarre im 21. Jahrhundert. Andererseits ist es lauwarmes Wasser auf die Mühlen der Belanglosigkeit. Überflüssig nach all dem Berlinpop, nach Space Kelly, Maximlian Hecker, Echt, Viginia Jetzt!, Sternbuschweg etc., nach all der LoFi-Niedlichkeit. Jetzt also noch dieser ätzend unaufdringliche Junge mit seiner Anfass-Pop-Attitüde und dem verletzend harmlosen Neckermann-Schunkler „Meer Sehn“. Nett, ja. Aber man will das nicht gutfinden müssen, nur weil es nicht gleich wehtut. Der Junge mit der Gitarre soll weggehen. Er soll seine Nettigkeit, seine Liebenswürdigkeit und seine Gitarre mitnehmen und weggehen. Er soll nicht hierbleiben und beim Reinhard Mey-Nachwuchspreis Zweiter werden. Er darf wiederkommen, wenn er was hat, das irgendwo berührt und nicht so dünn in den Ohren schwappt. Jaja, Pop ist oberflächig und beliebig. Aber doch nicht jede beliebige Oberfläche ist Pop.

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