Devilhead – Pest Control

Vor dem Rost, der niemals schläft, hat Neil Young schon vor 17 Jahren gewarnt. Vater Young hat mit seiner Metapher vor dem musikalischen Stillstand der Rock-Dinosaurier gewarnt. Heutzutage ist alles anders, da stehen schon die Nachwuchsbands rostgelähmt still. Mit ihrem ’95er Debüt YOUR ICE CREAM’S DIRTY gelang Devilhead aus Seattle ein selbstironisches Meisterwerk, das dem Rock’n’Roll den Spiegel der Erkenntnis vor Augen hielt. Beim Nachfolger PEST CONTROL sind die Höhepunkte schon seltener gesät. Die Mehrzahl der Songs erschöpft sich in unbedeutenden Rock-Klängen. Nur die Ausnahmen dieser Regel sind erwähnenswert. Neben diversen Verweisen an Led Zeppelin, oder besser: an Robert Plant (‚Black Hills‘) bleiben das luftige ‚Gay Affair‘, das auch von den Cardigans sein könnte und der Funk-Rocker ‚Chocolate Bus‘ hängen. Der Rest ist belangslos. Aber wie das nun mal so ist, wäre Devilhead nicht die Band der Brüder Brian und Kevin Wood; hätten die Wood-Brüder früher nicht mit ihrem, den Drogentod verstorbenen Bruder Andrew in der Band Malfunkshun gespielt; hätte sich aus Malfunkshun nicht später Mother Love Bone entwickelt; hätte sich aus Mother Love Bone nicht später Pearl Jam entwickelt; würden die Devilhead-Piatten nicht auf Loosegroove erscheinen; wäre Loosegroove nicht das Label Stone Gossards; wäre Stone Gossard nicht Gitarrist in einer Band, die Pearl Jam heißt. Ja dann wäre PEST CONTROL wahrscheinlich ‚just another album by just another alternative rock band‘.