Dexys

THE FEMININE DIVINE

100 Percent/Rough Trade (VÖ: 28.7.)

Kevin Rowland nimmt mit optimistischem Soul-Pop Abschied vom alten Kevin Rowland.

Die Geschichte vom schnellen Aufstieg, langen Fall und schlussendlicher Rettung des Kevin Rowland ist schon erzählt worden, nun aber wird sie erstmals konkret besungen. „It’s Alright Kevin (Manhood 2023)“ ist der Bekenntnissong, der im Mittelpunkt steht von THE FEMINE DIVINE, dem ersten Album der Dexys, die früher einmal Midnight Runners waren, seit elf Jahren. In fünf Minuten und drei Sekunden breitet Rowland im Dialog mit dem Chor die ganze Tragik seines Lebens aus.

Kevin Rowland & Dexys Midnight Runners :: Too-Rye-Ay As It Should Have Sounded

Es geht darum, schon morgens mit der Angst aufzuwachen, entlarvt zu werden als Hochstapler, sich verstellen, den harten Mann markieren zu müssen, sich zu sorgen, was die anderen denken. „What would they think? No personality!“, singt Rowland retrospektiv, und der Refrain versichert ihm: Du bist okay, es ist okay. Es ist ein Song, der mit Worten, einem schicken Klavierriff und ansteckendem Soul-Pop mit Celtic-Folk-Einflüssen endgültig Abschied nimmt vom alten Kevin Rowland.

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Das ist dann auch zu hören: THE FEMINE DIVINE setzt fort, was seit der Reunion Programm ist: Die exakten Bläsersätze, die aufgeräumten Melodien, der entspannt swingende Rhythmus kurz vorm Schunkeln verheißen Optimismus und Lebensfreude, zu der sich Rowland diesmal als praktizierender Feminist in Szene setzt. Dem Ganzen fehlt – natürlich notgedrungen – die unbedingte Dringlichkeit, die die frühen Dexys Midnight Runners so grandios machten – aber halt auch den alten Kevin Rowland in den Abgrund führten.

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