„“Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone“ :: von Abrahams/Zucker/Zucker
Gemein gute Konstruktion: Als der Minirock-Millionär beschließt, seine Frau umzulegen, schmort die bereits in der Gewalt von Entführern. Deren Lösegeldforderungen laufen ins Leere. Doch zu früh gefreut: Seine Geliebte, die von den Mordabsichten wußte, plant ebenfalls Erpressung. Polizei, Fernsehen, noch mehr Lügen und Intrigen.
Der deutsche Tilel der neuen Komödie mit Bette Midler soll an den ersten großen Erfolg der Regisseure Jim Abrahams, David und Jerry Zucker erinnern: „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“. Das ist zwar Irreführung wider besseres Wissen, paßt aber in diesem Fall ganz, gut zum Film, der im Original „Ruthless People“ heißt (Titelsong Mick Jagger).
Skrupellose Menschen sind die Helden, einer gemeiner als der andere, und allen geht’s nur um die Kohle! Wenn sich die miesen Maschhen erstmal so richtig gegenseitig verstricken, nimmt sich die ursprüngliche Entführung bald aus wie Parken auf dem Bürgersteig.
Das Team Abrahams/Zucker/Zucker parodierte kein Genre a la „Airplane“, sondern verfilmte ein herrlich boshaftes Drehbuch des Newcomers Dale Launer. Mit viel Liebe für Details (sechs Augen sehen mehr als zwei) haben die drei in Szene gesetzt, wie Danny DeVilo als rundlicher Fremd-Körper über die memphismäßige Bizarr-Möblierung seiner Beverly Hills-Villa kugelt. Oder wie Bette Midler durch verbissenes TV-Trimmdich in ihrem Keller-Knast abspeckt. In Zeiten des Gut gegen Böse-, Star Wars-, Rambo-, Rocky-. Schwarzweiß-Kinos ist „Ruthless People“ eine hinterhältige, kleine Ausnahme. Die Moral: Wer einmal angefangen hat mit den Gemeinheiten, muß immer noch eine Hundsgemeinheit drautsetzen — schon wegen der Konsequenz. Ganz egal wer am Ende davonkommt: Verdient hats keiner!
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