Dino Saluzzi – Andina
Bandoneon solo zwischen mysteriös-meditativ und expressiv melodienselig. Saluzzi ist Argentinier, aber das Cover signalisiert „Norden“. Nur ein expliziter Tango im Repertoire, auch über den weiten Rahmen des „Tangos Nuevo“ führt Saluzzi eigenwillig hinaus: die Rhythmen eher versteckt, harmonisch oft erweiterte Jazzakkorde, die Skalen ungewohnt, aber alles getragen von Emotion, keine intellektuellen Konstrukte. Da gibt es einen Coral und Toccotas, ein wenig Folknahes und einige Flötentöne. Drum: Haut weg den blutleeren New-Age-Mist und versenkt euch in ANDINA. Oder in die erste mir bekannte Platte, bei der der Gitarren-Synthesizer für eine wahrhaft experimentelle Musik genutzt wurde: Durch EMERALD CITY schwirren fremdartige Klänge, die nun wirklich nicht von dieser Welt zu stammen scheinen. Dazu klopft leise ein düsterer Puls oder es gibt gleich gar keinen „offiziellen“ Rhythmus. Impressionistische Duette mit dem Klavier, selten aggressive Töne. Musik, die das Prädikat „was ganz Neues“ verdient. 5 (beide)
Mehr News und Stories