Diverse – Cuba-I Am Time
Kuba ist in. Musiker erkennen zunehmend den enormen Einfluß, den die kubanische Rhythmik auf Latin-Funk und den zeitgenössischen Jazz nahm. Und Kuba-Neulinge wundern sich über die erstaunliche Veröffentlichungsflut, die diese kleine karibische Insel derzeit wieder in den musikalischen Focus zerrt. Da kommt eine fette, im Zigarrenkisten-Design gestaltete Vier-CD-Box wie diese gerade recht, um einen stilsicheren Querschnitt zu ziehen und dem Einsteiger die wichtigsten Strömungen vorzustellen. Die erste CD CUBAN INVOCATIONS beginnt mit den afrikanischen Roots und und damit dem religiös-zeremoniellen Hintergrund kubanischer Rumba-Beats. Wesentlich geschmeidiger kommt CD 2, CANTAR EN CUBA daher, die die Tradition der „Canciones“ vorstellt: Lieder, die oft von Straßensängern vorgetragen wurden und für leichte“ Unterhaltung sorgten. Da darf dann auch der wohl bekannteste kubanische Song „Guantanamera“ nicht fehlen, hier in einer historischen Fassung von Original-Komponist Joseito Fernandez zu hören. BAILAR CON CUBA präsentiert kubanische Tanzmusik schließlich so, wie man sie kennt und liebt: Rumba, Mambo und Cha-Cha-Cha bliesen in den 60er Jahren gehörig frischen Wind in die viel zu biederen Tanz-Schuppen. Die Son-Legende Beny More ist hier ebenso vertreten wie der ehemalige Arzt Manolin, der als „El Medico de la Salsa“ mit seinem Hit „La Bola“ Anno ’96 aus jedem kubanischen Radio dudelte. Last but not least behandelt die CD Nr. 4 CUBANO JAZZ die interessanteste Strömung: Der ehrwürdige Mario Bauzä eröffnet den feurigen Jazz-Reigen, den erfolgreiche Youngster wie der fingerfertige Piano-Star Gonzalo Rubalcaba oder derauf afro-kubanischen Pfaden wandelnde Steve Coleman fortführen. Dieses „Zigarren-Kisterl“ hat’s also in sich, da zudem das über looseitige Begleitbüchlein genug Hintergrund-Lesefutter zu allen Tracks bietet.
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