Diverse – Decktronics
Den Blick rückwärts gewandt und mit allerlei elektronischem Gerät in der Tasche schreiten die 90er Jahre ihrem Ende entgegen. Selten hat es in der Musikgeschichte so von Eklektizismen gewimmelt. Und ebenso selten war die Qualität so gleichbleibend hoch. Da macht auch das Deck 8-Label mit seiner DECKTRONICS-Compilation keine Ausnahme. Angeführt von etablierten Acts wie Chekov gibt das Album den Blick frei auf ein hochexplosives Gemisch aus Nu-Mod-Sound und zeitgemäßer Elektronik. Ob das vormalige Elektrosushi-Mitglied William Honda nun verquere Synthie-Klänge bemüht oder Sixties-Orgeln sich in sattem Deephouse wälzen wie bei Erobique: alles ist irgendwie unverschämt gut. Und dabei in etwa so neu wie ein aus Ersatzteilen zusammengezimmerter Gebrauchtwagen. Auch mit der Gästeliste ließ man sich nicht lumpen. Neben dem Ein-Mann-Betrieb Sad Rockets hat man mit PPO vom legendären Acid-Jazz-Label hochkarätigen Besuch verpflichtet. Und das zahlt sich aus. Von Jazz-Funk, Nu-House und Samba-Ästhetik bis zum 70er Jahre-Disco-Beat erhielt der ein oder andere Track zwar schon mal reichlich Unterstützung aus der musikalischen Mottenkiste. Doch wen stört’s? Ein Gebrauchtwagen fährt ja schließlich auch nicht schlecht.
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