Diverse – La Paloma – One Song For All Worlds #2
Der unendlichen Compilation zweiter Teil. Wir erinnern uns: das Münchener Indie-Label Trikont hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle jemals entstandenen Aufnahmen von ‚La Paloma‘, trefflich als „Ursonate des Pop“ bezeichnet, in einer Reihe liebevoll gestalteter CDs zu vereinen, jedes Jahr eine.
Wenn dieses Vorhaben nun nicht, wie noch vor einem Jahr prognostiziert, mit Platte Nr. 81 im Jahr 2076 abgeschlossen werden kann, dann haben sich die Trikont-Leute (im speziellen Projekt-Vater Kalle Laar) das selbst zuzuschreiben, bemüht man sich doch aktiv darum, den derzeit auf etwa 2.000 Versionen geschätzen Paloma-Katalog weiter anwachsen zu lassen: für LA PALO-MA #2 hat man schon so manche exklusive Neueinspielung des Evergreens an Land gezogen. Etwa die des Tex-Mex-Akkordeonspielers Santiago Jimenez, bar bezahlt und aufgenommen bei einem verregneten Münchener Hinterhof-Konzert, oder die von einem geistesgegenwärtigen Journalisten mitgeschnittene Version, die im Bahnhof von Harbin in der Mandschurei (!) aus den Lautsprechern trompetet, wenn nicht gerade Zuginformationen durchgegeben werden. Und dann ist da die ’96er-Neueinspielung der Combo von Coco Schumann, dem deutschen Swing-Pionier, der zu dem Lied ein ganz eigenes Verhältnis hat: als Jude in Auschwitz inhaftiert, wo allein das Musikmachen ihm das Überleben ermöglichte, spielte er es unzählige Male für die SS-Lagerleiter. Weitere 22 Tracks lang gibt’s Kurioses, Interessantes und Schönes: die Taube fliegt zum raffiniert arrangierten Orchester-Sound von Esquivel, zum gemütlich hoppelnden Früh-Ska von Babba Brooks und King Edwards, zum Fingerpicking-Instrumental von Hank Snow, zum Walzertakt des Wiener Boheme Orchesters, zum rockigen Schlagersound von Schmalspur-Tom-Jones Ricky Shane, zur meisterhaft gezupften Zither von Rudi Knabl und, und, und… wir fliegen mit.
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