DJ Logic, Zen Of Logic

DJ Logic

Zen Of Logic (Ropeadope/Ryko/Rough Trade

New Yorker DJ mit ethnisch gefärbtem HipHop- Trip.

Zu Beginn bolzt es. Ein zügiger und robuster Beat peitscht ein, Scratchattacken lassen auf Hypernervosität schließen, und hastig gedroppte Sprachsamples verstärken den Eindruck von Hektik. Mit dem Opener“.Peace Y’all (I Am In The Housel“ macht DJ Logic in temperamentvoller Manier seine Aufwartung. Nichts zu hören vor der inneren Ruhe, die er auf dem Cover mit Buddha-Haltung suggeriert. Das ändert sich aber rasch. Der früherals Mitglied der Black Rock Coalition und als Yohimbe Brother aufgefallene Kumpel von Livmg-Colour-Gitarrist Vernon Reid geht im Verlauf seines dritten Albums mit verschiedenen musikalischen Flavorsin die Tiefe. Anders als unter dem Szene-Genrebegriff „Turntablism“ subsumierte DJs stellt Logic nicht mit aller Gewalt Fertigkeiten auf dem Gebiet der Plattentellerakrobatik zur Schau, die auf Kosten der Songqualität gehen. Der New Yorker Musiker achtet sehrwohl auf Konturen und den Wiedererkennungswert seiner Songs. Egal, ob er mit Gesang von steinalten Bluesaufnahmen, indischen Tablas. Raps, Fela Kutis Afro-Grooves oder seiner alten Liebe, dem Jazz, arbeitet: Relativ schnell gelingt es Logic, beim Hörer Assoziationen zu wecken und Bilder zu evozieren. Daß er sich dabei nicht marktschreierisch aufführt, sondern entspannt bleibt, erhöht den Appeal – gerade für Menschen, die ihrem gestressten Alltag entfliehen wollen. Neue Wege geht er allerdings nicht. Logic führt viele bekannte Bestandteile mil seiner persönlichen Art und nicht zuletzt einer Bärenruhe zu einem stimmigen Mosaik zusammen. Doch das reicht, um zu überzeugen. Mit ZEN OF LOGIC kommt wieder Leben ms kreativ gesehen brachliegende Soundspektrum zwischen TripHop und Ethno-Groove. 4

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Richard Dorfmeistervs Madrid de los Austrias

Grand Slam G-Stone/Soulfood

I Für den tlektro-Hunger zwischendurch, die Funk-Sause mittendrin und die graue Dub-Pause danach.

I Es soll ja immer noch Menschen geben, die auf das Debülalbum von Kruder& Dorfmeister warten. Und mordsmäßig gespannt sind darauf, wie sich so richtig „eigene“ Tracks des österreichischen DJ-, Produzenten- und Mixmeister-Duos anhören. All jenen sei gesagt: Die Warterei geht weiter. Und kann allenfalls verkürzt werden. Weil die eine Hälfte von K & D sich nunmehr dem Kampf an den Turntables und am Mischpult stellt – und sich mit Madrid de los Austrias (alias Heinz Tronigger und Michael Kreinerl duelliert. GRAND SLAM heißt das Mixmeisterwerk, auf dem Richard Oorfmeister die Tracks von MDLA mit Reglern reglementiert, neu auslotet, mal eben frisch durchlüftet oder in hispanisch geprägte Rillen noch wahlweise ein paar Portionen Funk, Dub und TripHop schnitzt. Was auf der kompletten Albumlänge durchweg entspannend daherkommt, aber leider eben auch nicht besonders spannend ist. Sicher: Richard Dorfmeister weiß, wie man eine gewisse Form von Fluffigkeit in elektronisch generierte Sofatanzmusik fließen läßt, und er weiß auch, wie man dem Lounge-Kanapee die Sprungfedern aufpumpt. Und dennoch: Schon bei der Hälfte des Albums bleibt die Unterscheidbarkeit der Tracks auf der Strecke, und das Ganze wird ein allzu langer und Leider auch recht langweiliger Fluß. Kleine Durchsage an Peter Kruder: Überlegt euch die Sache doch noch mal. Mailand oder Madrid, ganz egal. Hauptsache, ihr bringt doch noch euer eigenes Ding an den Start. 2

www.g-stoned.com