DJ Spooky That Subliminal Kid & Dave Lombardo – Drums Of Death
Das hätte sich der alte weise Zarathustra auch nicht träumen lassen, daß er einmal in solche vier Hände geraten würde. Slayer-Schlagzeug-Derwisch Dave Lombardo gibt Vollgas, bis Becken und Felle kurz vor dem Kollaps stehen. Während DJ Spooky mit seinen wieselflinken Turntable-Fingern Run DMC runtermischt, wenn er die Beats in Höchstgeschwindigkeit flippern läßt. „Incipit Zarathustra“ heißt dieser ganz auf die rhythmischen Fliehkräfte ausgerichtete Kulturschocker. Das ist zwar das einzige Duell zwischen DJ Spooky und Dave Lombardo auf Drums Of Death. Einerseits schade. Andererseits bleiben dafür auf den übrigen 14 Beat-Manifesten reichlich Auslaufzonen, die beide mit gleichgesinnten Konditionswundern in voller Breite, Länge ohne Tempo-Limit ausnutzen. Mit Living-Colour-Gitarren-Ikone Vernon Reid, der nicht zuletzt im Speed-Metal-Kracher „Kulter Krieg“ die Saiten so bis an den Rand des Schmelzpunktes bringt, wie es ihm später Gerry Nestler in „Terra Nullis“ nachmachen wird. Und in „Metatron“ und „A Darker Shade Of Bleak“ steigt Jack Dangers mit einem tonnenschweren Dub-Baß ein, um den sich erneut Spookys wild zuckenden Scratches und Lombardos Krakenarme legen. Diese experimentierfreudigen Superband-Kombinationen befinden sich auf einen herzerfrischenden Kollisionskurs, so daß eine Steigerung kaum mehr möglich ist. Das Gegenteil aber ist der Fall wenn Ex-Public-Enemy Chuck D. mit den Klassikern „Brother’s Gonna Work It Out“, „B-Side Wins Again“ und „Public Enemy #1“ die Schraube noch einmal anzieht. Zu einer muskulös-hypnotischen HipHop-Exegese, für die er einfach keine besseren Sparringspartner hätte finden können.
www.djspooky.com
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