Dom & Roland – Industry

In Dom setzt die Drum ’n‘ Bass-Gemeinde große Hoffnungen, seit er mit Rob Playford und Goldie tatkräftig an der hundertsten 12″-Veröffentlichung auf dem Label Moving Shadow beteiligt war. Auch Kollaborationen mit Optical und Matrix, zwei weiteren Sci-Fi-Jungle-Produzenten, erregten Aufsehen. Nun kommt INDUSTRY, sein erstes Album, eingespielt mit dem stets gehorsamen Partner Roland, seiner Drummaschine. Der programmierbare Spielgefährte langt hier kräftig zu. Er läßt die Beats poltern, Dom fügt düstere Klangschwaden ein und schon fühlt man sich als Hörer armageddongleicher Bedrohung ausgesetzt. Harter und unnachgiebiger Stoff für die Clubs ist das. Aber Dom kann auch anders. Anstatt jeden Track an der phantasielosen Breakbeat-Korsettstange aufzuhängen, wie in der Szene inflationär üblich, wagt Dom vor allem in der zweiten Hälfte des Albums hörenswerte Experimente. Die hymnisch-orchestralen Einschübe in „Connected“ gemahnen an frühere Produktionen von Trevor Horn, in „Elektra“ kolldiert eine harmonische Synthiemelodie mit brachialem Beat-Beschuß. Hätte er mehr davon ausprobiert, wäre mit INDUSTRY der prophezeite Sprung auf die nächsthöhere Drum ’n‘ Bass-Ebene gelungen. So hat Dom eine Chance vertan.