Donovan

Irgendwie hat Donovan sein Comeback ganz gut in den Griff bekommen, obwohl die LP beim ersten Anhören gar nicht so besonders aufregend erscheint. Näher besehen entpuppt sie sich jedoch als Sammlung von reizvollen kleinen Songs. Da Donovan nach seinem lange andauernden Tiefpunkt wieder genügend Elan gesammelt hat, ging es ihm nun darum, eine Brücke zu schlagen zwischen dem romantischverträumten Geschichtenerzähler und einem neuen ambitionierten Sänger/Songschreiber, der gute Lieder verkaufen will. Die erneute Zusammenarbeit mit Mickie Most (dem Produzenten seiner ersten Erfolgshits) hat sich bewährt. Auf eine einfache Formel gebracht: Wo Donovan Donovan bleiben wollte, blieb er’s; wo ein Song kommerzieller angelegt war, ließ Mickie Most die drei Smokie Stimmen Chris Norman, Alan Silson und Terry Uttley antreten. Und die drei leisteten hervorragende Arbeit – auch als Chor.

Stärker als auf vorangegangenen LPs klingt bei Donovan wieder der alte Reiz seiner Erzählungskunst durch; man merkt, daß er wieder Lust zum Arbeiten hatte. Allerdings bringt er keine Fabeln mehr: sein Thema ist jetzt die Entwicklung von Persönlichkeitsphasen. Offen und geschickt hantiert er auch mit Stilmitteln, die ihm erneut den Weg in die Charts ebnen könnten. Manchmal schafft er es, den kommerziellen und den „guten alten“ Donovan geschickt zu verschmelzen. „The Light“ ist ein gutes Beispiel dafür. Mit einer eigenen Band – Ronny Leahy (keyb), Nick South (b), Colin Allen (dr) und Isaac Guillory (g) – braucht er sich auch nicht mehr auf irgendwelche Experimente in amerikanischen Studios wie zum Beispiel bei den Aufnahmen von „Slowdown World , der vorangegangenen LP, einzulassen.