Dope Lemon

Rose Pink Cadillac

BMG/Warner (7.1.)

Yeah, Baby! Angus Stone verpasst seiner Slacker-Psychedelic mehr Groove und Glamour.

Vom wuscheligen Hippie-Surfer-Bruder mutiert Angus Stone, sonst auch mit Schwester Julia unterwegs, immer mehr zu einer Figur aus einem durchgeknallten 70ies-Movie: ein halbseidener Dandy mit einer Vorliebe für Cowboyhüte, mondäne Autos und diverses Rauchmaterial. Und nachdem das sonnengebleichte, vernebelte SMOOTH BIG CAT (2019) eher handlungsarm ausfiel, hat Stone diesmal mehr Plot-Twists auf Lager.

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Okay, Kiffer-Tracks bietet auch das dritte Dope-Lemon-Album en masse. Doch sie sind düsterer geworden, siehe etwa „God’s Machete“ und „Shadows In The Moonlight“ mit geisterhaften Psychedelic-Wave, der ruhig kürzer hätte ausfallen dürfen. Gleichzeitig stecken mehr Groove und Glamour in ROSE PINK CADILLAC. Da empfangen einen der Titeltrack und „Kids Fallin‘ In Love“ mit smoothem Soul, während die funky Tropicália-Nummer „Howl With Me“ auch als Soundtrack von Vintage-Erotica durchginge.

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Entspannten R’n’B gibt es in „Every Day Is A Holiday“ und „High Rolling“, in denen Stone mit Winston Surfshirt chillt und französische Zeilen mit Louise Verneuil nuschelt. Apropos halbseiden: Leicht bekleidete Damen und laszive „Girl“- und „Baby“-Ansprachen muss man schon tolerieren. Doch wer sich über ein bisschen albernes Retro-Chauvi-Gepose amüsieren kann, findet hier formidable Beschallung für die nächste Whirlpool-Party in kleinem Kreis. Oh yeah, Baby!