Douglas Dare

Milkteeth

Erased Tapes/Indigo

Ein schöner Artpopstrauß: Der Brite spielt seine Gefühle ganz unsentimental in den Klangraum.

Douglas Dare im weißen Flattergewand mit der Zither in der Hand – wenn Coverabbildungen Stil und Haltung einer Platte verraten können, dann ist dem Briten mit MILKTEETH ein Vorzeigeexemplar für assoziative Verknüpfungen gelungen. Das Album beginnt mit einem dramatischen Ausbruchssong, der vom Himmel, der Freiheit und der Liebe handelt, ein Lied, das jedem zweiten Pop-Troubadour zur Kitschhymne geraten wäre, doch Dare zupft seine Zeilen zu einem Kunststrauß zusammen, der nur Piano und Stimme zum Blühen braucht („I Am Free“).

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Mit der Beschränkung auf wenige Elemente, die sich seinem Gesang nur annähern, hat er eine sehr kluge Entscheidung getroffen. Die Trompete steht einsam im „Piano Room“, der Chor in „Heavenly Bodies“ könnte aus einem leeren Kirchenschiff stammen, der Sänger formuliert Fragen an die Eltern. Doch nie teilt er uns zu viel aus seinem Innenleben mit.

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Der Albumvorbote „Silly Games“ bezieht sich auf Gefühle, die für Dare mit Kindheit und Unschuld verbunden sind. Und auch dafür hat er einen unsentimentalen, aber stimmungsvollen Sound gefunden. Bei dem Instrument auf dem Cover handelt es sich übrigens um eine Autoharp, auf der auch Lieder für das Album entstanden sind.