Dr. Feelgood – Be Seeing You

Der Zeitraum zwischen neuen Dr. Feelgood-LPs wird immer kürzer, was mich für „Be Seeing You“ (insgesamt die fünfte Platte) einiges hat befürchten lassen. Eine grundlose Befürchtung, wie ich nun zugeben muß. Obgleich die Feelgoods keinen Millimeter von ihrem bisherigen R & B made in England abgewichen sind, erzeugen sie nach wie vor Energie, Spannung und Vitalität. Der kleine Unterschied, wenngleich ohne große Folgen, zu den früheren Werken: Statt Wilko Johnson bearbeitet jetzt John Mayo die Gitarre. Wo Wilko Riff an Riff und Stakkato an Stakkato reihte, spielt John ein wenig füllender, durchgehender, ohne allerdings die Wilko-Tradition umzustoßen. Ansonsten alles wie gehabt: Feine Versionen solcher Klassiker wie „The Blues Had A Baby And They Named It Rock’n Roll“, „60 Minutes Of Your Love“ oder „Nonety-Nine And a Half“, daneben Songs von Lee Brilleaux und John Mayo, die sich nahtlos an diese Klassiker anschließen. Darüber hinaus fallen die dufte Mundharmonika auf, knappe und kompakte Songs, sowie jede Menge Feuer. Eine vorzügliche Band, ein prächtiges Album.