Dungen :: Skit I Allt

Subliminal Sounds/Broken Silence

Die Schweden spielen eine Art Psychedelic Jazz. Oder klingt so die Zukunft des Folk-Pop?

Es war einmal eine Gruppe wagemutiger Wikinger-Söhne, die sich im Selbsterfahrungskurs „Psychedelia“ zu wild mäandernden 18-minütigen Sound-Exkursionen inspirieren ließ, für die Nachwelt aufgehoben im Re-Issue DUNGEN 1999-2001, angeführt von Gustav Ejstes, dem Sänger, Gitarristen und Songwriter der Band. Die Welt erobern ließ sich damit freilich nicht. Ejstes spielt mit Dungen heute weit kunstvollere Musik, er hat sich von den epischen Psychrockspiralen der Frühwerke gelöst, die Band dreht völlig befreite Runden in all den Soundniemandsländern und Grenzgebieten, die nur schwer benannt werden können. Ist das Folk-Pop? Oder schon Psych-Jazz? In der Grenzüberschreitung haben die Schweden aber definitiv ihre Bestimmung gefunden. Eindrucksvoll, mit welcher Leichtigkeit Dungen im Track „Min Enda Vän“ aus den verschiedenen Elementen ein funktionierendes Ganzes schaffen: der handgeklatschte Beat, die Jazz-Texturen, die zärtliche Popmelodie. Am Ende ist alles schön im Fluss. Und wenn die Band sich noch einmal in Richtung Psychrock bewegt, klingt das schon wie ein Kommentar auf die eigene Historie: Kinder, diese Musik ist 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Wir haben sie für euch von den Sternen gekratzt. Und das hat man dann auch wieder gerne gehört.

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