Dunkelziffer lll EfA 4523

Wilhelm Busch wäre dieses Jahr 155 Jahre alt geworden: „Eins, zwei, drei im Sauseschritt / eilt die Zeit, wir eilen mit.“ Und zwar anderthalb Jahrzehnte zurück: Jazzrock. So angesagt wie lange nicht mehr. In Manchester (funky: A Certain Ratio), in München (modisch: Haircut For A Cent) und in Köln. Dunkelziffer repräsentieren die Haschhöhlen-Ära, Anfang der 70er. Sie haben sogar einen echten Can-Sänger dabei, Damo Suzuki. Wenn das Rauschgiftdezernat jedem Album einen Mini-Sender beilegen würde, gab’s bald keine Kiffer mehr.

Mit ihrem dritten Album laufen Dunkelziffer allerdings Gefahr, zum reinen Selbstzweck abzusteigen, im Volksmund Hirnwichs genannt. Hier ein bißchen Can-Hypnotik, dazu viel Percussion (echt ethno, ej). Sax. wunderhübsches E-Piano und japanischer Gesang, der in seinen grausigsten Momenten fatal an Yoko Ono erinnert („Akino Aruhini“). Nummer III ist unbestritten hübsch arrangiert, gut gespielt, aber entsetzlich langweilig. (2)