Dyade – Sherman/Brooklyn
Olaf Opal wird nicht als der grofie Retter des mehr oder weniger anglogermanischen Indie-Rock in die Geschichte eingehen, aber ein wichtiger Mentor ist er doch. Er schenkte Phillip Boa neuen Mut, entdeckte das wahre Potential von Miles, diente The Notwisl als Reibungslläche und Katalysator- und noch viel mehr. Dyade, eine Band aus Waltrop. die im Vorprogramm von Miles und Naked Lunch sowie im Rahmen von „Immergut“ und „Bizarre“ schon auf sich aufmerksam gemacht hatte, gilt laut Presseinfo nunmehr sogar als „entdeckt von Olaf Opal“. Und Opal adelt Dyade nicht nur als Entdecker, er veredelt auch am Produzentenpult die Doppel-EP SHERMAN/BROOKLYN. Da haben sich zwei gefunden. Dieses Team versagt dem Zeitgeist, der in diesen Tagen Postpunk, New und No Wave als obersten Trendbefehl ausgegeben hat, aus Überzeugung die Gefolgschaft und wirft sich in die Indierock-Flut, als würden wir das Jahr 1996 schreiben und Billy Corgan in eben diesem Augenblick heilig. Das hat Drive und ist vom dünnen Chor übers Mellotron bis hin zum bis an die Grenzen des Greifbaren verzerrten Sägen der Gitarren schön ausgewogen in Songwriting, Arrangement und in jedem Moment spürbarer, aber nicht zu dicker Produktion. Daß Bands wie Blackmail und eben Naked Lunch sich inzwischen neu orientieren oder das schon langst getan haben, hat sich bis zu Dyade offenbar noch nicht herumgesprochen. Macht ja auch nichts: Der Zeitgeist, er kommt ihnen eines Tages sowieso entgegen. Und das geht ja meist schneller, als man denkt.
www.dyaderocks.com
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